Bewerbungsgespräch

Worauf Sie im Job Interview achten sollten

Do´s and Dont´s im Bewerbungsgespräch

Sie haben es geschafft: Ihr Bewerbungsschreiben und Ihr Lebenslauf haben die Personalabteilung neugierig auf Sie gemacht und Sie werden zum Bewerbungsgespräch eingeladen.

Worauf Sie nun achten sollten, damit Sie am Ende des Gesprächs im besten Fall zur Unterschrift des Arbeitsvertrags gebeten werden, zeige ich Ihnen in meinem Beitrag.

Wie Sie sich bestens auf ein erfolgreiches Gespräch vorbereiten

Vielleicht gehören Sie zu den Menschen, bei denen Bewerbungsgespräche genauso wie Vorträge oder öffentliche Auftritte ziemliches Unbehagen hervorrufen.

Die meisten Beklemmungen kommen allerdings von einer falschen Vorstellung über das Bewerbungsgespräch.

Eine gute Vorbereitung und professionelle Herangehensweise erhöhen Ihre Chancen auf ein Vielfaches. Die meisten Bewerbungsgespräche scheitern an der mangelnden Vorbereitung und nicht an den fehlenden Qualifikationen.

Das Interview ist ein Prozess des gegenseitigen Kennenlernens, bei dem man versucht herauszufinden, ob Ihre Wünsche mit denen Ihres potenziellen Arbeitgebers zusammenpassen. Es gibt Ihnen Gelegenheit um die Werte, die Kultur und die Geschäftsfelder eines Unternehmens kennenzulernen und inwiefern Sie dort Ihre Fähigkeiten einsetzen können. Dem Unternehmen bietet es die Möglichkeit zu eruieren, welchen Beitrag Sie für das Unternehmen leisten können und ob Sie zur Unternehmenskultur passen.

  • Informieren Sie sich über das Unternehmen und seine Philosophie, über die künftige Abteilung, den Standort, etc. Recherchieren Sie im Vorfeld die Daten und Fakten zum Unternehmen. Klären Sie, wer Ihre Ansprechpartner sind und versuchen Sie sich vorab ein Bild von den Personen und Ihre Positionen im Unternehmen zu machen.
  • Planen Sie Ihr Outfit für den Tag und legen Sie sich Ihre Kleidung entsprechend zurecht, damit Sie nicht z.B. erst noch einen Fleck entfernen oder das Hemd bügeln müssen und dadurch in Zeitnot geraten.
  • Bereiten Sie sich auf die Anfahrt gut vor, planen Sie genügend Zeit z.B. für mögliche Staus, die Suche eines Parkplatzes oder für Verzögerungen im öffentlichen Nahverkehr ein. Versuchen Sie ca. 15-30 Minuten früher da zu sein und gehen Sie ein paar Schritte an der frischen Luft. Versuchen Sie sich auf das kommende Gespräch zu fokussieren. Schauen Sie sich die Umgebung an und vielleicht fällt Ihnen gleich noch die ein oder andere Frage zum Unternehmen ein, die Sie später sinngemäß im Bewerbungsgespräch stellen können.
  • Gehen Sie vorab nochmals die Stellenbeschreibung des Unternehmens durch und sehen Sie sich Ihre Bewerbungsunterlagen an, damit Sie auf die kommenden Fragen Ihrer Gesprächspartner:innen bestens vorbereitet sind.
  • Melden Sie sich 5-10 Minuten vor dem Termin am Empfang. Damit zeigen Sie, dass Ihnen Pünktlichkeit wichtig ist. Nutzen Sie diese Minuten vor dem Gespräch um zur Ruhe zu kommen. Nehmen Sie sich Zeit, um nochmal in sich zu gehen und stellen Sie sich auf das Gespräch mental ein: „Ich will diesen Job, ich bin super geeignet, bestens vorbereitet und werde sie überzeugen, weil ich unbedingt meinen Beitrag zu diesem tollen Unternehmen leisten will!“

 

Wie Sie den besten Einstieg ins Bewerbungsgespräch bekommen

„Sag mir wie das Interview beginnt, ich sag´ Dir wie es endet!“

Der erste Eindruck zählt, der letzte bleibt!

Zwischen 100 Millisekunden und maximal 30 Sekunden benötigen wir dazu. Der erste Eindruck beeinflusst unser Urteil von einer Person nachhaltig. Der erste Eindruck ist erstaunlich oft richtig. Das liegt daran, dass unser Unterbewusstsein (das „emotionale Gehirn“) mehr Information wahrnehmen und intuitiv verarbeiten kann als das Bewusstsein.

Der richtige Einstieg ins Bewerbungsgespräch
Richtiger Einstieg ins Jobinterview

Der erste Eindruck wird durch viele Faktoren geprägt, die Bestandteil der sogenannten nonverbalen Kommunikation sind:

  • Ihr Erscheinungsbild – also Kleidung, Statur, Aussehen
  • Ihre Körpersprache – also Haltung, Gang, Mimik, Gestik
  • Ihre Sprache – also Wortwahl, Sprechtempo, Intonation und Lautstärke

Stehen Sie gerade, begrüßen Sie Ihre Gesprächspartner:innen mit einem freundlichen Lächeln, bedanken Sie sich für die Chance des gegenseitigen Kennenlernens. Bekunden Sie Ihr Interesse und achten Sie auf einen angenehm festen Händedruck bei der Begrüßung.

Zeigen Sie, dass Sie sich gut auf das Gespräch vorbereitet haben und bringen Sie die vorab von Ihnen nochmals gesichteten Unterlagen wie Stellenbeschreibung (im besten Fall haben Sie mit Textmarker Ihnen wichtige Punkte hervorgehoben) und Ihre Bewerbungsunterlagen sowie frisches Papier und einen Stift zum Gespräch mit.

Fallen Sie nicht gleich mit der Tür ins Haus. Small-Talk ist wichtig und dient zur lockeren Einstimmung in das Bewerbungsgespräch. Antworten Sie offen und positiv auf die Fragen und vermeiden Sie politische Themen oder unangebrachte Witze. Generell eignen sich Themen wie das Wetter, eine positive Äußerung zur Anfahrt oder ggf. die Parkmöglichkeit am Haus bzw. die tolle Anbindung. Auch eine positive Anmerkung zu den Räumlichkeiten oder zum Betriebsgelände sind ein guter Einstieg und zeigt Ihre Wertschätzung für das Unternehmen.

Es gibt übrigens noch einen weiteren wichtigen Eindruck – den letzten!

Von ihm hängt ab, zu welchen Ergebnissen unsere Gespräche führen oder welchen Gesamteindruck wir hinterlassen – zum Beispiel einen verbindlichen oder unverbindlichen Eindruck; oder einen mehr oder weniger überzeugenden Eindruck.

Verantwortlich dafür ist unser Kurzzeitgedächtnis. Es sorgt dafür, dass wir den zuletzt erfassten Informationen aufgrund der besseren Erinnerungsfähigkeit ein stärkeres Gewicht beimessen.

Entsprechend wirkt sich der letzte Eindruck in allen Beurteilungsszenarien aus. Vor allem bei nachträglicher Beurteilung lässt sich dies beobachten. Das Kurzzeitgedächtnis kann diese Informationen dann leichter abrufen.

 

Wie Sie aus dem Gespräch einen angenehmen Dialog machen

Sind Sie aufgeregt, dann sprechen Sie bewusst etwas langsamer und vermeiden Sie zu lange Monologe. Atmen Sie einfach einmal tief durch und bleiben Sie entspannt, wenn Ihnen eine Frage gestellt wird. Es ist völlig in Ordnung, wenn Sie kurz über Ihre Antwort nachdenken, bevor Sie sie geben.

Haben Sie Ihre „Story“ parat?

Wenn Sie ein professionelles Bewerbungstraining bei mir absolviert haben, dann erzählen Sie Ihren Gesprächspartner:innen von sich und vermeiden Sie, einfach nur Ihren Lebenslauf nochmals wieder zu geben.

Kennen Sie Ihre Produkteigenschaften?

Mit der Erarbeitung Ihrer PAL´s analysieren Sie selbst Ihre Erfolge und werden sich darüber klar, was Sie alles bewegt und welche Leistungen Sie im Lauf Ihres Berufslebens erbracht haben.

Fühlen Sie sich wohl im Dialog?

Hören Sie aufmerksam zu, damit Sie die Fragen Ihrer Interviewpartner:innen auch sinngemäß richtig beantworten können.

richtige Körpersprache im Bewerbungsgespräch
Achten Sie auf Ihre Körpersprache im Bewerbungsgespräch

Achten Sie auf Ihre Körpersprache auch während des Gesprächs, damit auch diese zu Ihren Worten passt. Am besten üben Sie zu Hause vor einem Spiegel, damit Sie eine aufrechte, aufmerksame und selbstbewusste Sitzposition einnehmen. Vermeiden Sie zappelige Bewegungen oder ein nervöses Herumspielen mit dem Stift. Halten Sie Blickkontakt zu Ihren Gesprächspartner:innen und beziehen Sie die einzelnen Personen immer wieder in das Gespräch mit ein, ohne sie dabei nieder zu starren.
Versuchen Sie ggf. eine ähnliche Sitzposition wie Ihr Gegenüber einzunehmen, dies kann sympathiefördernd wirken.

Bleiben Sie sachlich und argumentieren Sie positiv. Stellen Sie Gemeinsamkeiten heraus und betonen Sie diese.

Wie Sie kritische Situationen im Bewerbungsgespräch erfolgreich meistern

Das Gespräch läuft harmonisch und beide Parteien fühlen sich wohl. Plötzlich werden Sie gebeten eine Aufgabe zu lösen, eine Selbstpräsentation abzulegen oder das Gespräch nun in einer Fremdsprache wie beispielsweise Englisch weiterzuführen.

Wie reagieren Sie nun richtig?

Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Erinnern Sie sich noch? Sie sind bestens auf das Gespräch vorbereitet und können daher die Ihnen gestellt Aufgabe lösen. Idealerweise haben Sie schon Lösungen für mögliche Intelligenzfragen zu Hause vorab erarbeitet bzw. sich über aktuelle Themen zum Weltgeschehen informiert.

Bei einer Arbeitsprobe fragen Sie ggf. nochmals nach, damit Sie die Aufgabe auch richtig verstanden haben und dementsprechend schnell und erfolgreich lösen können.

Antworten Sie positiv in der gewünschten Fremdsprache und signalisieren Sie, dass sie Freude daran haben, Ihre Fremdsprachenkenntnisse anzuwenden.

Werden Sie nicht nervös, wenn Ihre Interviewpartner Sie plötzlich gem. dem PAL-Frageaufbau zu einzelnen Themen befragen:

  1. Was war das Problem (genau)?
  2. Was war Ihre Aktivität, Ihr konkretes Verhalten oder Ihr geleisteter Beitrag?
  3. Was war Ihre Lösung bzw. das genaue Ergebnis Ihres Handelns oder Verhaltens?

Wenn Sie Ihre persönliche Geschichte anhand der PAL´s bereits erzählen können, dann müssen Sie nicht mehr explizit darauf achten, dass Sie gegebene Antworten bei einer späteren Nachfrage auch erneut konsistent und plausibel wiedergeben können.

Wie Sie das Bewerbungsgespräch positiv beenden

Das Gespräch ist so weit gut verlaufen und kommt langsam zum Ende. Häufig stellen die Gesprächspartner:innen Ihnen dann noch eine obligatorische aber doch entscheidende Frage:

„Haben Sie noch Fragen?“

Tun Sie diese keinesfalls mit einem „Nein danke, alles geklärt.“ ab.

Aber welche Fragen dürfen oder sollten Sie in diesem Fall stellen?

Im Besten Fall haben Sie bereits einen Fragenkatalog in der Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch erstellt.

Warum Sie clevere Fragen stellen sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag zu Fragen im Bewerbungsgespräch!

Sofern nicht schon detailliert im Gespräch geklärt, stellen Sie noch Fragen beispielsweise

  • zum Aufgabenbereich,
  • welche Unterstützung Sie geben oder erhalten können,
  • welche Perspektiven es geben kann oder
  • wie der Recruitingprozess weitergeht.

Stellen Sie vor allem Fragen, die Ihnen selbst bei der Entscheidungsfindung helfen und den Interviewpartner:innen Ihr Interesse und Ihre Motivation zeigen. Je nach Gesprächsverlauf, Harmonie und Ihrem Bauchgefühl können Sie auch um ein Feedback zum Gespräch bitten.

Ggf. können Sie noch in den letzten Minuten die ein oder andere Information teilen, die Ihrem Gegenüber bei der Entscheidungsfindung hilft. Sofern hierzu keine Zeit mehr sein sollte, können Sie anbieten, in einem etwaigen zweiten Gesprächstermin gerne noch über Know-How oder Erfahrungen zu relevanten Themen zu berichten.

Behalten Sie Ihre positive Ausstrahlung bis zum letzten Moment. Denken Sie daran, was zuletzt gesagt wird, hallt nach wie ein Echo!
Erfolgreiches Bewerbungsgespräch beenden
So beenden Sie das Bewerbungsgespräch richtig

Verabschieden Sie sich freundlich, bedanken Sie sich für die Zeit und das Gespräch und fragen Sie ggf. nochmal nach, wer sich wann bei wem meldet.

Sofern nicht schon im Gespräch erfolgt, bieten Sie Ihren Gesprächspartnern Ihr Feedback zum Interview an und fragen Sie, ob Sie dieses beispielsweise via Email übersenden dürfen.

Wie Sie nach dem Gespräch dranbleiben, ohne verzweifelt zu wirken

Das Gespräch ist vorbei und Sie sind wieder zu Hause. Lassen Sie das Gespräch nochmals in Ihren Gedanken Revue passieren. Machen Sie sich Notizen zum Gespräch und behalten Sie diese gut auf, sie könnten Ihnen für die zweite Gesprächsrunde sehr hilfreich sein.

Bedanken Sie sich bei Ihren Gesprächspartner:innen nochmals per Email für das Job Interview und zeigen Sie Ihr Interesse.

Sie haben länger keine Reaktion vom Unternehmen erhalten?

Dann fragen Sie höflich nach, wie der aktuelle Stand des Bewerbungsprozesses ist. Stellen Sie die Nachfrage telefonisch und bereiten Sie sich auf das Telefonat vor. Es könnte nur von kurzer Dauer sein, daher ist es wichtig, dass Sie entschlossen, positiv und freundlich sind.

Halten Sie Ihren Terminkalender parat, falls Sie spontan nach einem Termin für das nächste Gespräch gefragt werden. So können Sie schnell und entschieden die zweite Gesprächsrunde planen.

Bei längerer Dauer der Rückmeldung seitens des Unternehmens können Sie auch ein kurzes schriftliches Update zu Ihrem aktuellen Bewerbungsstatus geben. Teilen Sie dem Unternehmen mit, dass Sie noch zur Verfügung stehen und an einer gemeinsamen Zusammenarbeit sehr interessiert sind.

„Wenn ein Mensch keinen Grund hat, etwas zu tun, so hat er einen Grund etwas nicht zu tun.“

Walter Scott, schottischer Dichter, 17771 – 1832

Zeigen Sie dem Unternehmen, dass Sie der/die richtige Kandidat:in für diesen Job sind, weil in Ihnen ein Motivationsmotor läuft und Sie in Ihrem Leben aus innerem Antrieb handeln.

Beachten Sie die 12 Regeln für erfolgreiche Gespräche und freuen Sie sich auf Ihren neuen Job !

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Helga Jungnickl HR Consulting & Interimmanagement
Mehr als 25 Jahre Berufserfahrung in leitenden Funktionen im Human Ressource Management namhafter Unternehmen, z.B. BMW Group, Toshiba GmbH und dem Hoerbiger Konzern.
Seit mehr als 10 Jahren als selbständige Beraterin im HR Consulting für mittelständische Unternehmen.

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